Black Friday – NEIN zum Konsumwahn

Der Hype um diesen besonderen Konsumtag mit Scheinrabatten hält trotz aktueller Wirtschaftssituation an. So rechnet der Deutsche Handelsverband (HDE) mit einem Umsatzplus von gigantischen 22 Prozent von Black Friday und Cyber Monday und einen Umsatz von 5,7 Milliarden Euro. KlimaaktivistInnen kritisieren den Konsumwahnsinn und seine verheerenden Folgen für unser Klima scharf und rufen zu einem Boykott auf.

 

Unter dem Motto „„Keine Schnäppchen auf Kosten des Planeten“ ruft der WWF dazu auf, sich am 25.11. nicht dem Kaufrausch hinzugeben. Die Umweltorganisation Greenpeeace demonstriert vor der Amazon-Zentrale in München mit einem “Artensterben beginnt hier” – Banner. „Die Amazonisierung des Alltags ist ein Brandbeschleuniger für Naturzerstörung und Artensterben”, so Wohlgemuth, Greenpeace-Expertin für Ressourcenschutz und Kreislaufwirtschaft. So sollen 2021 bereits 56% des gesamten deutschen Onlinehandels über Amazon abgewickelt worden sein.

Alleine durch den Transport der Pakete zu Lagern und Geschäften in Europa während der Black Week werden laut Prognosen 1,2 Millionen Tonnen CO2 ausgestoßen, schreibt Greenpeace Deutschland.

 

Warum aber in Zeiten hoher Inflation und schwindender Kaufkraft dennoch ein dermaßen hohes Plus am Black Friday zu erwarten ist, erklärt sich laut Umfrage des Institut für Handelsforschung IHF Köln durch die Zeitnähe vor Weihnachten. Viele KonsumentInnen wollen diesen Tag für „günstige“ – am besten „verbilligte“ – Weihnachtseinkäufe nutzen.

 

Rabatte verleiten zu Konsumrausch

Gerade bei Schnäppchenjagden werden wir Menschen dazu verleitet, wesentlich mehr einzukaufen, als benötigt oder zuvor geplant war – was natürlich Teil der Firmenstrategie ist, allerdings sehr problematisch für Umwelt und das eigene Geldbörsel. In Versuchen konnten NeurowissenschafterInnen nachweisen, dass das Belohnungssystem im Hirn bereits beim Anblick von Prozentzeichen auf einem Preisschild  aktiviert wird.

 

Schütze dich selbst

Um sich selbst vor dem rauschartigen bequemen Onlinekauf lauter verbilligt gekennzeichneter Waren zu wappnen, können folgende Tipps hilfreich sein:

  • Zuerst sollten wir uns die wichtigste aller Fragen stellen: BRAUCHE ich das Ding WIRKLICH?
  • Ist das Schnäppchen tatsächlich vergünstigt – oder wurde der Preis in den Monaten davor vielleicht so hochgeschraubt oder der UVP, der meist sehr viel höher angesetzt ist, genannt, dass der Nachlass „nur“ der eigentliche alte Preis darstellt? – Preisvergleichsportale können hier helfen

Denn oft folgt der ersten Euphorie, ein Super-Schnäppchen gemacht zu haben, die Ernüchterung in Form von Schuldgefühlen und einem inneren Leeregefühl. Besonders, wenn man seine Finanzen überstrapaziert hat. Im Rausch der Rabatte.

 

Green Friday als Alternative?

Beim Green Friday wird auf Rabatte für einen selbst ganz oder teilweise verzichtet zugunsten einem Nutzen für Umwelt und Klima. Manche pflanzen einen Baum, andere spenden ihren Gewinn für soziale Zwecke usw. Bislang beteiligen sich vorwiegend Unternehmen bei dem Aktionstag, die sich auch sonst um Nachhaltigkeit bemühen. Dennoch geht es immer noch um Konsum. Außerdem muß man genau hinsehen, ob es sich bei dem Angebot um greenwashing handelt oder einen echten Klimanutzen beinhaltet.

Greenpeace veranstaltet seit einigen Jahren ein Gegenmodell zur Black Week, und zwar die MAKE SMTHNG Week, in der sich Veranstaltungen in ganz Deutschland um ein anderes Wirtschaften und nachhaltiges Leben drehen.

 

Unser pro.earth.Fazit: Manchmal beinhaltet unser Motto „handeln statt reden“ auch den aktiven Verzicht aufs Handeln, indem wir unns nicht in die Konsumfalle locken lassen.