Wie lege ich eine Wildblumenwiese an?

Endlich regnet es bei uns! Was für eine Erleichterung. Im Garten und auf den Terrassen beginnen nun die Pflanzen frisch auszutreiben. Es ist der richtige Zeitpunkt um eine Wildblumenwiese anzulegen. Dazu ein paar Gedanken. Man kann natürlich die Rasenfläche an der definierten Stelle stehen lassen, nicht mehr düngen und beobachten, wie sie sich im Lauf der Zeit verändert. Da werden sich in der Nähe ansässige geeignete Wildblumen einfinden. Will man dem ganzen Prozess vorgreifen und neue Arten oder Arten, die einmal ansässig waren, wieder einführen, kann man eine Wildblumenwiese von null auf anlegen.

 

Wichtig ist, dass man über die Bodenqualität Bescheid weiß und sich eine echte Wildblumensamenmischung, die für die vorhandenen Bedingungen ausgerichtet ist, zusammenstellen lässt. Dies haben wir zum Beispiel mit einer eigens für unseren Standort angepassten Mischung von wildeblumen.at in einem unserer vergangenen Gärten durchgeführt. Wichtig ist, dass diese Mischung ortstypische mehrjährige Pflanzen enthält, die jedes Jahr wiederkommen und durch einjährige erweitert sind.

!Samenmischungen aus Baumärkten sind für eine echte Wildblumenwiese völlig ungeeignet!

So geht´s:

Schritt eins: Ich definiere den Standort im Garten und rechne mir die ungefähre Größe aus, um zu wissen, wieviel Samen ich benötige.

Schritt zwei: Ich hebe die Grasnarbe ab. Mit dieser kann ich ein kleines Hügelbeet anlegen udgl.

Schritt drei: Ich eruiere für die Zusammenstellung der Samenmischung, um was für einen Boden (lehmig, sandig, humos) es sich handelt, wie trocken oder feucht er ist und wieviel Licht der Standort jeden Tag bekommt.

Schritt vier: Ich bestelle aufgrund dieser Informationen eine passende Samenmischung.

Schritt fünf: Ich bringe zusätzlichen Sand auf den Mutterboden aus, um diesen abzumagern. Dies mache ich dann, wenn der Standort vor dem Anlegen der Wildblumenwiese immer wieder gedüngt wurde. Wildblumen wollen keinen gedüngten Standort. Sie sind sogenannte „magere“, also nährstoffarme Böden gewohnt und brauchen sie, um überleben zu können.

Schritt sechs: Vermischt mit etwas Sand streue ich die Samenmischung recht gleichmäßig mit der Hand auf die Fläche und drücke sie etwas fest. Da es sich bei den meisten Wildblumen um sogenannte Lichtkeimer handelt, werden diese NICHT mit Erde bedeckt sondern nur angedrückt, damit der Wind sie nicht davonträgt.

Schritt sieben: Ich wässere sie (oder lege sie vor angekündigtem Niederschlag an) einmalig, dann müssen die Samen mit den naturgegebenen Bedingungen zurechtkommen

Schritt acht: die Wildblumenwiese wird ein- bis zweimal im Jahr gemäht, nicht öfter!

Achtung: Unserer Erfahrung nach muss man darauf achten, dass sich aggressive Gräser nicht zu stark ausbreiten. Daher ist das Abmagern und der Verzicht aufs Gießen wichtig. Sollte aber im Boden ein Samen geschlummert haben, der nun aktiv wird, muss man dies beobachten und eventuell durch das Entfernen der zu aggressiven Art eingreifen.