Vom hohen Preis der Früherdbeeren

Keine Frage, sie wirken auf uns alle unendlich verführerisch – die Früherdbeeren. Allein ihre leuchtend rote Färbung wirkt wie ein Versprechen auf einen nahenden Sommer.

Wir raten aber: Hände weg von den süßen Früchtchen!

Sie wachsen im trockenen Spanien unter Plastikfolien heran, die bis zum Horizont reichen und verbrauchen dort Unmengen an Wasser.

Um dir die Erdbeer-Askese zu erleichtern, haben wir die wichtigsten Fakten zum Thema zusammengetragen.

 

„Erdbeeren sind schwere Kost für die Erde, denn die Früchte sind durstig und ihre Anbaugebiete im Süden Spaniens trocken. Neben den Emissionen, die durch den Transport der Erdbeeren aus Spanien freigesetzt werden, ist vor allem der hohe Wasserverbrauch beim Anbau der Früchte problematisch“, erklärt Theresa Schiller. Sie ist Süßwasserexpertin beim „World Wide Fund For Nature“ (WWF).

 

Erdbeeren sind durstig im trockensten Gebiet Spaniens

Eine Badewanne Wasser für eine Schale Erdbeeren – das muss man sich vorstellen!

Im wasserarmen Spanien werden die Früchte in riesigen Monokulturen angebaut. Das ganze unter Plastiktunneln – die trockene Provinz Huelva zum Beispiel ist voll davon.

 

„Für die Herstellung eines Kilos Erdbeeren, benötigt man im Durchschnitt etwa 300 Liter Wasser – also zwei volle Badewannen“, erklärt der WWF.

 

Spannender Neben-Fact: Die Erdbeerplantagen liegen rund um den Nationalpark Coto de Doñana, der Weltnaturerbe, Biosphärenreservat und eines der wichtigsten Feuchtgebiete Spaniens ist.

Mit fatalen Folgen: Der Anbau gräbt der Doñana das Grundwasser ab.

Zu erklären, dass dadurch Tiere ihren Lebensraum verlieren, weil sie zu wenig Wasser zur Verfügung haben und die Wasserknappheit bringt das ganze Ökosystem in Gefahr.

Kleine Beere mit großem Fußabdruck

Die durstigen Früchte haben meist eine weite Reise hinter sich, die CO2-Bilanz einer Schale Erdbeeren ist somit immens.

 

Pestizidbelastung

Nach den exorbitant schlechten Ergebnissen im Jahr 2018 (unter vielen anderen krebserregenden und fortpflanzungsschädigenden Schadstoffen wurde Bupirimat gefunden, das höchst bedenklich ist und in unseren Breiten verboten), probiert es die Stiftung Öko-Test jetzt erneut. Das Ergebnis erscheint in der Mai-Ausgabe von Öko-Test.

Wir sind gespannt!

Plastikmüll

Augenscheinlich sind da einmal die Plastikschälchen in denen sie verkauft werden, aber da ist noch mehr.

Die Plastikfolien der Treibhäuser sorgen im geplagten Anbauland auch noch für Müllberge der Extraklasse. Meist werden sie auf illegalen Müllhalden entsorgt, zerfallen dort durch die intensive Sonnenstrahlung und werden zu Mikroplastik.

Dieses wird vom Wind in alle Himmelsrichtungen zur weiteren Verteilung und Einbindung in die Nahrungskette gebracht.

 

pro.earth-Fazit:

Wir empfehlen, noch ein bisschen auf die regionale Erdbeerzeit zu warten und auch hier verantwortungsvolle Kaufentscheidungen zu treffen. Auch Eigenanbau ist sehr zu empfehlen, denn der Preis für ein paar Wochen früher ist unfassbar hoch. 💚