Heute wollen wir eine Lanze für die Weinbergschnecken brechen. Sie kommen in unserem Garten Gott sei Dank häufig vor. Vorallem, weil wir kein Schneckengift verwenden. So wie das die vorherigen Gartenmenschen taten. Daher breiteten sich die herrlichen Schnecken wieder im ganzen Garten aus. Und wir beobachten sie voll Freude und Interesse. Diese unter strengem Naturschutz stehenden Minikühe. Der Name kommt daher, dass sie auf der Wiese grasen wie Kühe. Meist in der Früh, wenn das Gras taufeucht ist und an regnerischen Tagen. Sobald es zu warm und trocken wird, ziehen sie sich in den Schatten zurück.

 

Herr und Frau Schneck sind streng geschützt

Sie gehören zu unseren beliebten Gartenbewohnern. Sie sind Pflanzenfresser und letztens musste ich meine letzten Ritterspornpflanzen vor ihnen retten. Auch eine meiner geliebten Glockenblumen wurde bodeneben zusammengefressen und ich habe sie auch im Verdacht, meine gesäten Frühsalate auf dem Gewissen zu haben. Wir müssen unser Gemüsebeet wahrscheinlich besser schützen oder mit ihnen teilen. …Was viele nicht wissen: Sie stehen unter Naturschutz – freilebende Exemplare dürfen also weder gesammelt noch getötet werden!! Für den Verzehr gibt es Schnecken aus Zuchtbetrieben.

Um sie zu schützen, verwenden wir kein Schneckenkorn gegen die spanische Wegschnecke mehr, sondern sammeln die Nacktschnecken nur mehr händisch ein und hoffen darauf, dass sich in unserem Paradies ein Gleichgewicht einstellt, sodass die nervige Nacktschnecke nur mehr eine kleine Rolle spielt. Weinbergschnecken helfen auch bei der Reduktion der spanischen Wegschnecke -sie fressen ganz gern die Eigelege der Nacktschnecken.

 

Wo Herr und Frau Schneck leben

Weinbergschnecken kommen in ganz Österreich und Deutschland vor. Sie bevorzugen warme, kalkreiche Standorte, denn den Kalk benötigen sie für den Aufbau ihres Gehäuses. Wildlebend sollen sie bis zu acht Jahre alt werden, in Terrarien bis zu 20 Jahre. Je älter eine Weinbergschnecke ist, desto heller wird ihr Gehäuse. In trockenen heißen Sommern verschließen sie ihr Schneckenhaus mit einem Kalkdeckel und schützen sich so vor Austrocknung. Im Winter graben sie sich in der Erde ein, verschließen ebenfalls das Häuschen und fallen in eine Art Kältestarre.

In der Literatur steht, dass sie Einzelgänger sind. Wir haben schon oft beobachtet, dass viele Tiere gemeinsam auf einen Stängel kletterten oder gemeinsam auf der Wiese grasten.

Wie vermehren sich Herr und Frau Schneck

Interessanterweise sind Weinbergschnecken Zwitter, also Männlein und Weiblein in einem, benötigen aber für die Fortpflanzung ein weiteres Exemplar. Der Akt selbbst klingt nach einer Tortur, dauert er doch rund 20 Stunden und beinhaltet, dass sich die beiden Schnecken gegenseitig sogenannte Liebespfeile aus Kalk in ihre Kriechsohle stoßen. Ein paar Tage später legt Frau Schneck 40 bis 60 Eier in eine Grube aus der zwei Wochen danach die Jungschnecken schlüpfen. Nur 5 von 100 Jungtieren erreichen die Geschlechtsreife im Alter von 2-3 Jahren.

 

Wir #Beetschwestern plädieren dafür, mit der Natur zu leben, statt gegen sie anzukämpfen und die Potentiale zu sehen statt die Schäden! Ein Herz für uns’re Schnecken!