Das New Work Konzept – ökologisch nachhaltig, technologisch klug und human

Der austro-amerikanische Philosoph Frithjof Bergmann begründete in den 70er Jahren die New Work-These, weil er fand, dass das vorherrschende Lohnarbeitsmodell überholt sei und nun die Zeit einer Neudefinition von Arbeit und  Handlungsfreiheit bestünde. Er gründete in den 80er Jahren in der US-Kleinstadt Flint während drohender Massenarbeitslosigkeit bei General Motors das erste „Center of New Work“, um gemeinsam mit den Arbeitern neue Jobperspektiven zu erarbeiten und zu ergründen, „was sie wirklich, wirklich tun wollen“.   Die New Work Bewegung ist ein Plädoyer für mehr Selbstbestimmtheit, Kreativität und Leidenschaft in alternativen Arbeitsmodellen. Wir können schon seit längerem einen Wandel im Verständnis von Arbeit feststellen. „Diskussionen zum Grundeinkommen und zur Neubewertung von Care-Arbeit unabhängig von Geschlechterrollen sind erste zarte Knospen einer gesellschaftlichen Entwicklung, die den Begriff Arbeit von Erwerb entkoppelt„, schreibt das Zukunftsinstitut dazu. Spätestens seit der Globalisierung unserer Märkte, der Digitalisierung und Corona hat die Bedeutung solcher New-Work-Modelle stark zugenommen. Fragt man die Generation Y und Z, liegt ihr Fokus bereits ganz  woanders, als der Generation davor. Sie wollen ein erfülltes, sinnstiftendes Leben und nicht Rackern bis zur Krankheit.   https://news.pro.earth/2023/04/24/bareminimummonday-oder-sich-sonntags-bereits-auf-montag-freuen/  

Das modulare Modell der Neuen Arbeit nach Frithjof Bergmann

Dieses besteht aus den folgenden drei Säulen:

• Lohnarbeit: Viele streben nach einer Anstellung, aber auch hier sind das Aufbrechen der bestehenden Hierarchien, neue Arbeitszeit und -ortsysteme im Kommen
  • Stichwörter sind: Remote Work, Work-Life-Blending, Selbstentwicklung am Arbeitsplatz, Eigenverantwortung und Kreativität, Gig Economy (der wachsende Arbeitsmarkt aus Selbstständigen, Freiberuflern und Menschen, die in Gelegenheitsjobs oder nur projektbezogen arbeiten), Workation (Angestellte nehmen die Arbeit mit auf eine Reise und verbinden den Aufenthalt an einem besonderen Ort mit ihrer beruflichen Tätigkeit), Kollaboration und Co-Creation

 

• Calling/Berufung: Tu was du wirklich, wirklich willst. Man braucht Menschen und Orte, die einen dabei unerstützen, seine wahre Berufung zu finden. Sich mit Hingabe, Intensität und voller Leidenschaft dem zu widmen, was man wirklich verkörpert, ist die zweite Säule des Bergmann’schen Modells.

 

• Eigenarbeit. High-Tech-Self-Providing – „Arbeit, die man wirklich, wirklich tun will, ist ohne eine gewisse materielle, physische und ökonomische Unabhängigkeit nicht möglich. Mithilfe von High-Tech können allerdings die meisten Produkte, die für ein attraktives Leben nötig sind, in wenigen Stunden Arbeit pro Woche selbst hergestellt werden. Sie gibt den Menschen damit die Freiheit sich selbst zu erhalten, sodass ihnen die Zeit zur Verfügung steht, ihren Berufungen nachzugehen. Eine Vielzahl solcher Technologien und Produkte wurde bereits entwickelt, z.B. Fabrikatoren, Biogene Techniken, Blockchain und Künstliche Intelligenz.“, schreibt newwork-newculture.

 

„Es wird keine Alternative zu unserer gegenwärtigen Kultur geben, solange wir keine alternative Wirtschaftsform schaffen, auf deren Basis sich die neue Kultur entwickeln kann.“

Frithjof Bergmann

  Unser pro.earth.Fazit: Das New Work Modell kann bei der Transformation unserer Welt helfen, die wir dringend benötigen, um die herrschenden Krisen zu bewältigen. Wir müssen im Wirtschaftsbereich umdenken  und neben ökonomischen gleichrangig soziale und ökologische Faktoren miteinbeziehen. Schaffen wir tatsächlich die Wandlung hin dazu zu tun, was wir wirklich, wirklich wollen, dann werden wir uns als Wesen verändern und mit uns die Gesellschaft und im besten Fall auch der Planet in seiner Gesamtheit.   https://news.pro.earth/2023/02/06/un-nachhaltigkeitsziel-8-gerechte-wohlstandsverteilung/