Das Projekt „Artenschutz am Gebäude“

Dieses Projekt des NABU Berlin setzt sich für den Erhalt und die Neuschaffung des Lebensraums fliegender Untermieter in der Stadt ein. Das Projekt beinhaltet eine umfangreiche Aufklärungskampagne mit Schulungen und Informationsveranstaltungen für den Schutz von Gebäudebrütern und Fledermäusen. Dazu zählen Mauersegler, Haussperling, Mehlschwalbe, Turmfalke, Zwerg- und Breitflügelfledermaus sowie zahlreiche weitere Arten. Die einstigen Bewohner von Felsen und (Baum-)höhlen sind uns Menschen in die Stadt gefolgt und finden an Fassadenverkleidungen, Gesimsen, Mauerspalten, Dachkästen und Lüftungsöffnungen geeignete Lebensstätten zum Schlafen, zur Aufzucht ihrer Jungen und zum Überwintern.

 

Was sind die Gefahren für Fledermäuse und Gebäudebrüter?

 

  • Die Sanierung von Gebäuden, besonders die thermische Dämmung, die alle Ritzen und Fugen des Hauses verschließt, ist das größte Problem, denn nach Abschluss der Arbeiten bieten diese Gebäude keinen Unterschlupf mehr. Zum Teil werden ganz bewusst Vogelschutzgitter angebracht, um das Eindringen von Gebäudebrütern und Fledermäusen zu vermeiden. Dies geschieht oft aus einer unbegründeten Angst vor zuviel Dreck und Krankheiten durch die Tiere. Diese Gefahr besteht laut NABU nicht.

 

  • Der Dachausbau und andere Nutzung wird für viele Vögel zum Verhängnis, weil dadurch viele Simse und andere Strukturen verloren gehen, die zuvor von Fledermäusen und Vögeln genutzt wurden. In den Berliner Randbezirken werden darüber hinaus immer öfter alte Stallungen und Scheunen, die viele Verstecke und Wohnquartiere boten zu Wohnungen umgebaut.

 

  • Der Abriss alter Gebäude, zum Beispiel landwirtschaftlicher Betriebe in den Außenbezirken stellt eine weitere Reduktion des Lebensraums der Gebäudebrüter und Fledermäuse dar.

 

  • Neubau mit glatten Fassaden bestehend aus Glas, Stahl und Beton bietet kaum Lebensraum für die Tiere, dabei lassen sich Ersatzunterschlüpfe vorallem bei frühzeitiger Planung in der Konzeptionsphase leicht anbringen. „Diese Ausgleichsmaßnahmen sind nach dem Bundesnaturschutzgesetz (BNatschG) sogar verpflichtend durchzuführen“, so NABU Berlin. Das Projekt will genau in diesem Bereich Archtektinnen und Bauherrinnen diesbezüglich aufklären.

 

  • Glasflächen sind eine Todesfalle für Vögel. So sterben jedes Jahr nach Schätzungen der Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz rund 4 Millionen Vögel alleine in Berlin durch Vogelschlag. Hier findet man viele Infos rund um das Thema!

 

 

Unser pro.earth.Fazit: Was für Berlin gilt, gilt für jeden anderen Ort genauso. Wir müssen gemeinsam darauf achten, dass wir vorhandene Unterschlupfe durch Bau- oder Sanierungsmaßnahmen nicht zerstören, helfen, neue zu errichten und vorallem auch die vielen Glaselemente vogelsicherer zu gestalten.

 

Weiterführende Links:

Infos zum Projekt „Artenschutz am Gebäude“

Infos zu Glasschutzmaßnahmen