Deutschlands neue PV-Strategie

Letzten Freitag fand der zweite „Photovoltaik-Gipfel“ in Berlin statt, bei dem der Bundeswirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck eine umfassende PV-Strategie für Deutschland vorlegte. Um das Ziel zu erreichen, den Ausbau zu beschleunigen, wurde ein Maßnahmenbündel in elf Handlunsgfeldern geschnürt. Die Klimachefin des WWF meint dazu, dass einige essentielle Teile fehlen.

 

 „Photovoltaik ist einer der günstigsten Energieträger überhaupt und gehört zu den wichtigsten Stromerzeugungsquellen der Zukunft.“

Bundesminister Habeck

 

„Bis 2030 soll der Anteil erneuerbarer Energien am Bruttostromverbrauch bei 80 Prozent liegen. Die Photovoltaik soll mit einer installierten Leistung von 215 Gigawatt bis 2030 hier einen wichtigen Beitrag leisten. Das zeigt, dass viel Arbeit vor uns liegt. Aber wir sehen, dass der Zubau anzieht. Er lag im vergangenen Jahr bei über 7 Gigawatt. Für das laufende Jahr gilt ein Zwischenziel von 9 Gigawatt. Die Chancen, dass wir dieses Zwischenziel erreichen stehen gut: Im ersten Quartal 2023 wurden bereits knapp 2,7 GW neu installiert.

Mit der heute vorgelegten Strategie wollen wir den Ausbau nochmal deutlich beschleunigen und alle Bremsen lösen, die ein höheres Tempo beim Zubau bislang verhindert haben.“, meint Habeck dazu.

Viviane Raddatz, Klimachefin des WWF Deutschland, kritisiert: „Um wirklich einen schnellen Ausbau von Photovoltaik zu gewährleisten, braucht es einen Solarstandard, also den verpflichtenden Einbau von PV in allen Neubauten, sowie einer schrittweisen Einführung im Gebäudebestand. Hier wurde die Chance verpasst, ein zentrales Anliegen aus dem Koalitionsvertrag zu verankern.“

 

Die Maßnahmen der PV-Strategie im Überblick

  • Erleichterung beim Bau von Freiflächenanlagen durch schnellere Genehmigungsverfahren und ausreichend verfügbaren Gebieten
  • Vereinfachungen und Verbesserungen bei PV-Anlagen auf Dächern sowohl im Gewerbebereich aus auch im privaten
  • Einführung eines Modell der gemeinschaftlichen Gebäudeversorgung
  • Erleichterung bei Balkon-PV-Anlagen
  • Anschluss an das Stromnetz soll erleichter werden
  • Die Akzeptanz des Themas PV-Anlagen soll verbessert werden, um den schnelleren Ausbau zu ermöglichen
  • Steuerliche Hürden sollen abgebaut werden
  • Die europäische Produktion von PV-Anlagen soll angekurbelt werden
  • Dazu benötigte Fachkräfte durch Aus- und Weiterbildung und andere Anreize sichern
  • Förderung der Forschung und Technologieweiterentwicklung in diesem Bereich
  • Vorantreiben des Ausbaus auch auf europapolitischer Ebene

 

Weiterführende Links

Die Photovoltaik-Strategie des BMWK Stand 05.05.2023