Pilzarten aus den Bündner Alpen können Plastik verdauen

Forscher der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) entdeckten in der Schweizer Arktis zwei Pilzgattungen, die selbst bei tiefen Temperaturen Plastik fressen und verdauen – das ist der große Unterschied zu bisherigen Entdeckungen.

 

Es gab schon einige Meldungen über Mikroorganismen, die Plastik verdauen können, hier war aber immer eine Temperatur von mindestens 30 Grad Celsius notwendig.

Die neu entdeckten Eigenschaften der Pilzarten Neodevriesia and Lachnellula, die mit freiem Auge gar nicht sichtbar sind, entsprechen natürlich ihrem kalten Lebensraum.

Bestimmte Stämme der Mikroorganismen schaffen es, auch bei niedrigen Temperaturen von 15 Grad Celsius Polyurethan abzubauen. Das ist der Kunststoff, der zum Beispiel in Haushalts-Küchenschwämmen enthalten ist.

Das ist besonders für die industrielle Recyclinganwendung von Vorteil, schreiben die Autoren der Studie. Da sie für den Abbau nicht erhitzt werden müssen, werden Energie- und Verarbeitungskosten eingespart, was den Plastikabbau klimafreundlicher mache.

https://news.pro.earth/2023/03/13/speed-enzym-zur-zersetzung-von-pet-auf-leipziger-friedhof-entdeckt/

Das Problem mit dem Plastik

Problem 1: Wir verwenden noch immer zu viel davon.

Problem 2: Tendenz steigend.

Der drastische Anstieg des Plastikmülls wird dadurch verschärft, dass er sich nur langsam zersetzt. Bei einem Plastiksack kann es bis zu 20 Jahre dauern, bei einer PET-Flasche sogar 450 (!!).

Deshalb wollen die Vereinten Nationen bis 2024 ein Internationales Abkommen gegen Plastikmüll verabschieden.

Die Studie der WSL ist ein echter Hoffnungsschimmer. Auch wenn die Pilze gegen den weltweit am meisten verwendeten Kunststoff Polyethylen noch nicht ankommen. Er wird hauptsächlich für Folien und Verpackungen verwendet.

 

pro.earth-Fazit:

Wir möchten an dieser Stelle festhalten, dass Plastikvermeidung immer noch das beste Recycling ist. Unfassbar, dass der Verbrauch von Plastik immer noch steigt. 💚