Müll-Hai befreit Themse von Plastik

Am 18. März 2023 wurde der plastikfressende Roboter WasteShark  im Middle Dock von Canary Wharf, London, zu Wasser gelassen. Diese Mülldrohne soll dabei helfen, die Gewässer der britischen Metropole sauberer zu machen. Gerade Stadtgewässer sind stark durch Müll, insbesondere Plastik verunreinigt.Es gibt nur Schätzungen, wieviel Plastikmüll  jedes Jahr im Meer landet. Laut Forschenden werden alleine in Europa über die Flüsse zwischen 307 und 925 Millionen sichtbare Müllpartikel jedes Jahr ins Meer gespült.

 

Der WasteShark ist laut RanMarine Technology der weltweit führende Wasserroboter, der schwimmende Abfälle entfernt und Daten zur Wasserqualität in Gewässern sammelt. Der WasteShark ist batteriebetrieben und kann sich bis zu 5 km weit im Wasser bewegen. Er sammelt laut Hersteller bis zu 500 kg Plastik (das entspricht 22,600 Plastikflaschen), Algen und Schadstoffe pro Tag ein und ist dabei völlig emissionsfrei, ohne Lärm oder Licht zu verursachen. Nach 5km muss der Müllhai zur Ladestation, die optional auch zum automitischen Entladen des Mülls genutzt werden kann. Anschließend werden die gesammelten Abfälle recycelt und nach Möglichkeit wiederverwertet. Weltweit sind bereits 30 WasteSharks im Einsatz.

Für Tiere soll die Drohne völlig ungefährlich sein. Nachdem sie sich so langsam bewegt, können kleine Fische, Frösche, aber auch Enten oder Libellen aus der Öffnung  wieder herausschwimmen oder -fliegen.

Darüber hinaus kann die Aquadrohne laut Hersteller RanMarine Technology mit Sensoren ausgestattet werden, um Wasserqualitätsdaten, Temperatur- und Tiefenmessungen zu erfassen und so fundierte Maßnahmen zur Wasserbewirtschaftung zu ermöglichen.

Müllverursacher zahlt Roboter

Um den ersten WasteShark in London einzuführen, haben sich die Firmen RanMarine Technology, Britvic und Acqua Libra mit der Canary Wharf Group (CWG) zusammengetan. Britvic bezahlt und betreibt den WasteShark. Dieser Konzern ist Lizenznehmer für Marken wie 7Up, Pepsi und Lipton Eistee (und damit großer Plastikmüllverursacher) und stellt Getränke wie Acqua Libra (eine plastikfreie Getränkevariante) und Tango her.

 

Unser pro.earth.Fazit: Dieser Wasteshark kann einen kleinen Beitrag gegen die Vermüllung leisten. Allerdings braucht es neben den reinigenden Lösungen viel mehr solche, die das Problem bei der Wurzel packen  – nämlich viel weniger Plastikverpackungen zu produzieren.

 

Bild ©️ RanMarine Technology