Fakten zum weltweiten Plastikverbrauch

Wir leben im Plastikzeitalter. Plastik ist überall, im ewigen Eis ebenso wie auf den höchsten Bergen und den tiefsten Ozeanen. Nachdem momentan die zweite Verhandlungsrunde für ein weltweites Plastikabkommen in Paris sttatfindet, wollen wir einige wichtige Fakten rund um das Thema Plastikverschmutzung, die wir vorwiegend dem UN-Umweltprogramm entnommen haben, vorstellen.

 

https://news.pro.earth/2023/05/27/wir-brauchen-ein-weltweites-plastikabkommen/

 

 

Faktencheck

  • Seit den 1970er Jahren ist die Produktion von Kunststoffen schneller gestiegen als die jedes anderen Materials. Wenn sich die historischen Wachstumstrends fortsetzen, wird die weltweite Produktion von Primärkunststoff bis 2050 voraussichtlich 1.100 Millionen Tonnen erreichen.

 

  • Etwa 36 Prozent aller produzierten Kunststoffe werden für Verpackungen verwendet, darunter auch Einwegplastikprodukte für Lebensmittel- und Getränkeverpackungen, von denen etwa 85 Prozent auf Mülldeponien oder als unregulierter Abfall landen.

 

  • Es wird prognostiziert, dass die Treibhausgasemissionen, die mit der Herstellung, Verwendung und Entsorgung herkömmlicher, auf fossilen Brennstoffen basierender Kunststoffe verbunden sind, bis 2040 auf 19 Prozent des globalen Kohlenstoffhaushalts ansteigen werden.

 

  • Außerdem ist eine besorgniserregende Verlagerung hin zu Einweg-Kunststoffprodukten zu beobachten, d. h. zu Gegenständen, die nach einem einzigen kurzen Gebrauch weggeworfen werden sollen.

 

  • Von den sieben Milliarden Tonnen Kunststoffabfall, die bisher weltweit erzeugt wurden, werden weniger als 10 Prozent recycelt. Millionen Tonnen Kunststoffabfälle gehen in der Umwelt verloren oder werden manchmal Tausende von Kilometern weit transportiert, wo sie meist verbrannt oder deponiert werden. Der geschätzte jährliche Wertverlust von Kunststoffverpackungsabfällen allein bei der Sortierung und Verarbeitung beträgt 80 bis 120 Milliarden US-Dollar.

 

  • Zigarettenstummel – deren Filter winzige Plastikfasern enthalten – sind die häufigste Art von Plastikmüll, die in der Umwelt gefunden wird. Lebensmittelverpackungen, Plastikflaschen, Plastikflaschenverschlüsse, Plastiktüten, Plastikstrohhalme und Rührstäbchen sind die nächsthäufigsten Gegenstände. Viele von uns verwenden diese Produkte jeden Tag, ohne darüber nachzudenken, wo sie landen könnten.

 

  • Trotz der derzeitigen Bemühungen befinden sich derzeit schätzungsweise 75 bis 199 Millionen Tonnen Plastik in unseren Ozeanen.

 

  • Es wird geschätzt, dass 1.000 Flüsse für fast 80 % der weltweiten jährlichen Kunststoffemissionen aus Flüssen ins Meer verantwortlich sind, die zwischen 0,8 und 2,7 Millionen Tonnen pro Jahr liegen, wobei kleine städtische Flüsse zu den größten Verschmutzern gehören.

 

  • Wenn wir nicht ändern, wie wir Plastik produzieren, verwenden und entsorgen, könnte sich die Menge an Plastikmüll, die in aquatische Ökosysteme gelangt, von 9-14 Millionen Tonnen pro Jahr im Jahr 2016 auf voraussichtlich 23-37 Millionen Tonnen pro Jahr im Jahr 2040 fast verdreifachen. Wie kommt der Müll dorthin? Ein großer Teil stammt aus den Flüssen der Welt, über die der Müll direkt in Seen und Ozeane gelangt.

 

  • Ein großer Teil der weltweiten Meeresabfälle und Plastikverschmutzung hat seinen Ursprung in Asien. China ist für 27,7 Prozent aller Plastikabfälle, die im Meer landen verantwortlich, gefolgt von Indonesien mit 10,10 Prozent und den Phlillipinen mit 5,98 Prozent – 2019 wurden im Rahmen des CounterMEASURE-Projekts in Südostasien und Indien Daten gesammelt, um das Eindringen von Kunststoffen vom Land in Wasserwege wie Flüsse und Kanäle oder die Ableitung ins Meer zu überwachen und zu bewerten

 

  • Die meisten Plastikartikel verschwinden nie ganz, sondern zerfallen in immer kleinere Teile. Dieses Mikroplastik kann durch Einatmen und Absorption in den menschlichen Körper gelangen und sich in den Organen ansammeln. Mikroplastik wurde in unseren Lungen, Lebern, Milzen und Nieren gefunden. In einer Studie wurde kürzlich Mikroplastik in der Plazenta von Neugeborenen nachgewiesen. Das ganze Ausmaß der Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit ist noch unbekannt. Es gibt jedoch zahlreiche Hinweise darauf, dass mit Kunststoffen in Verbindung gebrachte Chemikalien wie Methylquecksilber, Weichmacher und Flammschutzmittel in den Körper gelangen können und mit gesundheitlichen Problemen in Verbindung gebracht werden.

 

https://news.pro.earth/2022/10/17/wieviel-mikroplastik-nehmen-wir-jede-woche-zu-uns/

https://news.pro.earth/2022/10/17/wie-erkenne-ich-mikroplastik-in-produkten/