Der Geruch von Sommer

Wenn ich an Sommer denke, dann habe ich sofort den Geruch von Sonnencreme in meiner Nase. Gerüche haben ja die Macht, uns innerhalb eines Wimperschlages in Vergangenes zurückzukatapultieren. Aber nun zum heutigen Thema anlässlich dieses vorsommerlich heißen Wochenendes, der Sonnencreme. Wir benötigen Sonnenlicht, um Vitamin D aufzubauen – rund ein Drittel der Bevölkerung hat einen Vitamin-D-Mangel –  allerdings kann zuviel davon sehr schädlich sein. 

 

Sonnenbaden in Maßen soll gesund sein – dies steht im Widerspruch zu der Annahme, dass es zu erhöhtem Hautkrebsrisiko führt. Sonnenbaden soll gegen eine Vielzahl von Krankheiten helfen und die vielen Vorteile sollen die Hautkrebszahl bei weitem übersteigen, so eine schwedische Studie der Karolinksa Universitätsklinik, bei der Forscher*innen über 30.000 Frauen 20 Jahre lang wissenschaftlich begleiteten. Die wichtigste Conclusio: Sonnenanbeterinnen lebten länger und starben viel seltener an Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Raucherinnen, die gerne sonnenbadeten, hatten keine Gesundheitsnachteile gegenüber Nichtraucherinnen, die die Sonne mieden.

Allerdings erhöhen laut einer anderen Studie bereits 5 Sonnenbrände vor dem 20.Lebensjahr das Hautkrebsrisiko bei weißen Frauen um 80 Prozent. Daher ist das richtige Verwenden der richtigen Sonnencreme eine essentielle Vorbeugemaßnahme gegen Hautkrebs.

 

Herkömmliche versus Bio-Sonnencremes

Chemische UV-Filter gelangen in die Blutbahn

Wir plädieren stark für Bio-Sonnencreme. Warum? Herkömmliche Sonnencreme enthält chemische UV-Substanzen, die die Gesundheit gefährden können. Manche können Allergien auslösen, andere verhalten sich im Körper wie Hormone. Das passiert, weil diese Filtersubstanzen die Hautbarriere durchdringen und in die menschliche Blutbahn gelangen. So wurden UV-Filter in viel zu hohen Dosen in menschlichem Blut und sogar in Muttermilch nachgewiesen werden. Man vermutet auch einen Zusammenhang zwischen geringerer Fruchtbarkeit und den chemischen UV-Filtern. Die Beeinträchtigung der Funktion menschlicher Spermien wurde in einer dänischen Studie nachgewiesen.

 

… Und ins Meer

Die amerikanischen Meeresbehörde schätzt, dass pro Jahr weltweit jährlich 14.000 Tonnen Sonnenschutzmittel im Meer landen und auch dort bleiben, weil die chemischen UV-Filter schlecht wasserlöslich sind. In einigen Sonnenschutzprodukten ist Octocrylen, Oxybenzon (manchmal auch unter Benzophenone-3 auf der Inhaltsstoffeliste deklariert) und/oder Octinoxat enthalten – Chemikalien, die seitens Forschern für das Korallensterben mitverantwortlich gemacht werden. Daher sind gewissen chemische Substanzen in manchen Ländern (wie Thailand und Haiwai) verboten worden.

Es wird in Wissenschaftskreisen in Studien ebenfalls darüber diskutiert, ob es auch für uns Menschen schädlich sein könnte. Sie stehen im Verdacht potenziell kreberregend und hormonwirksam zu sein, allerdings fehlen Langzeitstudien zu ihrer Wirksamkeit.

Die Kennzeichnung „Coral Reef Friendly“ bedeutet, dass sich Unternehmen bei ihrer Produktion verpflichtet haben,  jene Inhaltsstoffe wegzulassen, die einen negativen Effekt auf die Unterwasserwelt haben.

 

Bio-Sonnencremes verwenden mineralische UV-Filter

Diese funktionieren wie Mini-Spiegel und reflektieren das Sonnenlicht auf der Haut. So bilden mineralische UV-Filter mit Titanoxid und Zinkoxid eine Schutzschicht auf der Haut und dringend nicht durch die Hautbarriere ein. Der Nachteil ist das „Weißeln“, also eine weiße Schicht auf der Haut. Um dem entgegenzzuwirken, wurden die mineralischen Partikel in den letzten Jahren immer kleiner, manchmal in Nano-Größe. Bei diesen Nanopartikeln ist noch nicht restlos geklärt, ob diese die Hautbarriere durchdringen können.

 

Daher solltest du zu umweltfreundlichen, nanopartikelfreien Sonnenschutzprodukten greifen, die leider nicht überall zu kaufen sind.