Der Regenwald nimmt weniger CO2 auf als in Berechnungen berücksichtigt

Eine neue Studie der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich zeigt, dass der tropische Regenwald wegen immer öfter vorkommender Dürren immer weniger Kohlendioxid aufnimmt. Dieser Umstand wird allerdings im Großteil der Klimamodelle NICHT berücksichtigt.

Wiedermal eine Tatsache, die die stete Klimaerwärmung zum rasanteren Voranschreiten befeuern könnte.

 

Wie kommt es dazu?

Wenn die Pflanze in eine Notsituation kommt, stellt sie die CO2-Aufnahme ein um Wasserverluste zu vermeiden, wenn es zu heiß und trocken wird.

Auch Waldbrände nehmen bei diesen Bedingungen zu. Sie führen natürlich zu CO2-Verlusten in der Biosphäre.

Kommt das öfter vor, könnte der Wald laut den Forscherinnen und Forschern weniger klimaschädliches CO2 aufnehmen. Die Klimaerwärmung würde dadurch verstärkt.

Was bedeutet das für bisher gestellte Zukunftsprognosen?

Vorauszuschicken ist, dass die Resultate der Studie nicht als Prognosen zu werten sind.

Zur Erklärung ist festzustellen, dass die Forscherinnen und Forscher bis jetzt davon ausgegangen sind, dass die Land-CO2-Senke erst bei einer hohen bis sehr hohen globalen Erwärmung von zwei bis vier Grad Celsius erkennbar beeinträchtigt würde.

Die aktuelle Studie, die übrigens im Fachjournal „Nature“ veröffentlicht wurde, deutet jedoch darauf hin, dass die Landökosysteme weit weniger robust gegenüber Klimaveränderungen sein könnten als ursprünglich angenommen.

Trotz alarmierender Ergebnisse warnt Studienleitern Sonia Seneviratne vor voreiligen Schlüssen. Anlass zur Sorge geben sie aber allemal.

„Unsere Studie schaute zurück – nicht nach vorn. Die Resultate sind keine Prognosen“, sagte sie laut Mitteilung der ETH.

Im nächsten Schritt wollen die Forschenden nun in den Klimamodellen die tatsächliche aktuelle Lage berücksichtigen (was Auswirkungen von Dürren auf den Kohlenstoffkreislauf anlangt).

„Erst dann können wir genauere Prognosen für die künftige Kohlenstoffsenke an Land erstellen“, so Seneviratne.