Natur auf Rezept

In Japan gehört das so genannte „Waldbaden“ seit den 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts zur staatlichen Prävention, in den USA fördert die Initiative Park Prescription seit 2013 die Zusammenarbeit von Parkverwaltungen und Gesundheitsdienstleistern.

Die britische Regierung hat 2020 ein Pilotprojekt ins Leben gerufen, bei dem besonders von der Coronapandemie betroffene Gebiete, wo angeblich die Rate der psychisch Erkrankten besonders hoch ist, durch verschriebene Naturaktivitäten die Situation verbessert werden soll.

Hierzulande sind Erholungsaufenthalte ja auch viele Jahrzehnte Usus.

Auch wenn es wenig überraschend klingt: Aufenthalte in der Natur verbessern das Wohlbefinden

Damit wir das Schwarz auf Weiß haben und es auch ins Gesundheitssystem einfließen könnte, hat das nun ganz offiziell eine Studie festgestellt.

Ein Forscher:innenteam aus Australien hat für die Untersuchung 28 Studien ausgewertet. Die Ergebnisse wurden im April in The Lancet – Planetary Health veröffentlicht.

In den Studien wurde untersucht, ob und wie sich die psychische und körperliche Gesundheit von Menschen, die Naturaufenthalte verschrieben bekommen hatten, im Vergleich zu einer Kontrollgruppe entwickelte.

Durch die Auswertung dieser Studien konnte festgestellt werden, dass Natur-Verschreibungen den Blutdruck senken sowie Depressions- und Angsterkrankungen signigikant verbessern.

Den positiven Effekt auf den Blutdruck fand man vor allem bei Maßnahmen, die von Ärzt:innen verordnet oder auch begleitet wurden.

Auch Depressionen und Angststörungen wurden vor allem dann besser, wenn die Naturaktion auch von Sozialarbeiter:innen begleitet wurden.

 

Was bringt das?

Abgesehen davon, dass der Mensch die Dinge oft leichter als gegeben erst dann anerkennt, wenn klinische Studien sie belegen, haben bereits frühere Studien gezeigt, dass ein Waldspaziergang bessere Effekte als ein Stadtspaziergang hat.

Auch belegbar wurde, dass sowohl die Akustik, als auch die olfaktorischen und bildlichen Reize im Wald den Blutdruck regulieren. Und selbst, sich im Wald einfach auf den Boden zu legen, wirkt positiv auf die Gesundheit.

Damit ist also eine wissenschaftliche Grundlage geschaffen, dass Krankenkassen Gesundheitskurse im Wald finanziell unterstützen. Auch das Bewusstsein für die positive Wirkung der Natur kann durchaus gestärkt werden. 💚