UN-Nachhaltigkeitsziel #14: Ozeane, Meere und Meeres­res­sourcen im Sinne nachhaltiger Entwicklung erhalten und nachhaltig nutzen

„Wir ersticken uns zu Tode mit dem ganzen Plastik, das wir weg werfen. Es tötet unsere Meere. Wir nehmen es in uns auf, durch den Fisch, den wir essen.“

Kevin Bacon, amerikanischer Schauspieler

 

Wir Menschen bewohnen nur einen ganz kleinen Teil der Erde und dass sie auch der blaue Planet genannt wird, ist kein Zufall – denn die Weltmeere bedecken mehr als zwei Drittel des Planeten. Damit bilden sie das größte Ökosystem der Welt. Wenn dieses System gestört wird, hat das Auswirkungen auf uns alle. Denn ohne die Ozeane hat auch das Leben an Land keine Chance. Die Ozeane versorgen uns mit Nahrung, Sauerstoff und regulieren das Klima, indem sie etwa ein Viertel der CO₂-Emissionen aufnehmen, die wir verursachen. Da die CO₂-Emissionen aber jahrzehntelang angestiegen sind, ist das Ökosystem Meer aus dem Gleichgewicht geraten. Die Folgen sind der Klimawandel und eine Versauerung der Ozeane, die das Leben der Meeresbewohner bedroht. Auch Überfischung und die Verschmutzung der Meere zerstört diesen einzigartigen Lebensraum.

Eine der größten Bedrohungen ist die sogenannte illegale, ungemeldete und unregulierte Fischerei (IUU-Fischerei). Um sie zu bekämpfen, ist im Jahr 2016 das erste internationale Übereinkommen in Kraft getreten. Bisher sind ihm 97 Staaten beigetreten, um gemeinsam gegen IUU-Fischerei vorzugehen. Gleichzeitig soll nachhaltige Kleinfischerei gefördert werden, da sie die Lebensgrundlage vieler Menschen ist und daher ein wichtiger Beitrag zu Ernährungssicherheit und Armutsvermeidung ist.

Die Zahl sogenannter toter Zonen in Küstengewässern ist stark angestiegen. Damit gemeint sind Wassergebiete, deren Sauerstoffgehalt so niedrig ist, dass Fische und andere Meereslebewesen dort nicht mehr leben können. Während es 2008 etwa 400 solcher Zonen gab, lag die Zahl im Jahr 2019 bei rund 700. Zu einem solchen Sauerstoffmangel im Wasser kommt es durch Eutrophierung, die durch menschliche Aktivitäten verursachte übermäßige Anreicherung von Nährstoffen in den Gewässern. Stickstoffhaltige Ablaufwasser aus der Landwirtschaft gelangen durch die Zuflüsse in die Ozeane und führen zu Algenblüte und Eutrophierung.

Zudem ist die Meeresverschmutzung durch Müll eine große Herausforderung, in einigen Regionen mehr als in anderen. Jedes Jahr landen etwa 10 Millionen Tonnen Plastik in den Ozeanen, die sich nicht biologisch abbauen, sondern in immer kleinere Teilchen zerfallen. Da Meerestiere die kleinen Plastikteilchen mit Nahrung verwechseln, gelangen die Plastikteilchen auch in die menschliche Nahrungskette.

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben die Wasserqualität weltweit gemessen und festgestellt, dass in Asien, Afrika und Zentralamerika die Verschmutzung der Gewässer besonders hoch ist. Dass eine positive Veränderung der Wasserqualität aber durchaus zu erreichen ist, haben sie ebenfalls nachgewiesen. Von 220 Küstenregionen hat fast die Hälfte die Wasserqualität ihrer Küstengewässer zwischen 2012 und 2018 verbessert. Außerdem stehen heute doppelt so viele Gewässer unter Schutz, wie noch im Jahr 2010. Es wurden also schon einige Schritte weltweit unternommen, um den Zustand der Meere zu verbessern.

Die Ziele des SDGs 14 bis 2030 im Überblick

  • Bis 2025 alle Arten der Meeresverschmutzung verhüten und erheblich verringern
  • Die Meeres- und Küstenökosysteme nachhaltig bewirtschaften und schützen und Maßnahmen zu ihrer Wiederherstellung ergreifen, damit die Meere wieder gesund und produktiv werden
  • Die Versauerung der Ozeane auf ein Mindestmaß reduzieren und ihre Auswirkungen bekämpfe
  • Die Fangtätigkeit wirksam regeln und die Überfischung beenden und wissenschaftlich fundierte Bewirtschaftungspläne umsetzen
  • Mindestens 10 Prozent der Küsten- und Meeresgebiete im Einklang mit dem nationalen Recht und dem Völkerrecht und auf der Grundlage der besten verfügbaren wissenschaftlichen Informationen erhalten
  • Bis 2030 die sich aus der nachhaltigen Nutzung der Meeresressourcen ergebenden wirtschaftlichen Vorteile für die kleinen Inselentwicklungsländer
  • Die wissenschaftlichen Kenntnisse vertiefen, die Forschungskapazitäten ausbauen und Meerestechnologien weitergeben
  • Den Zugang der handwerklichen Kleinfischer zu den Meeresressourcen und Märkten gewährleisten
  • Die Erhaltung und nachhaltige Nutzung der Ozeane und ihrer Ressourcen verbessern

Was ich tun kann (To Du’s)

  • Auf Plastik so gut es geht verzichten
  • Mich zum Thema Mikroplastik schlau machen und ebendieses drastisch vermeiden
  • Beim Fischkauf nur jene Arten kaufen, die am besten heimisch sind oder zumindest nicht von Überfischung betroffen

Vom Aussterben betroffen sind:

  • Blauflossen-Thunfisch
  • Hai
  • Marlin
  • Rotbarsch
  • Schellfisch
  • Seeteufel
  • Aal
  • Rochen
  • importierte Shrimps

Gute Wahl:

  • Hering (NO-Atlantik)
  • Kabeljau
  • Dorsch (östliche Ostsee)
  • Karpfen
  • Lachs (Pazifischer Ostpazifik, USA)
  • Makrele (Nordatlantik)
  • Sardelle (Biscaya)

wenn es unbedingt international sein muss, ansonsten empfehlen wir heimischen Fisch aus verantwortungsvoller Hand

https://news.pro.earth/2023/01/19/der-weltzukunftsvertrag-der-uno-besagt-in-erster-linie-eines-es-ist-deine-entscheidung/

Die Klimakrise lässt sich nur durch verschränkte soziale, ökonomische und ökologische Maßnahmen, einer „Transformation der Welt“ bewältigen.

 

Quellen:

17 Ziele Deutschland

SDG Watch Austria

Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

Weiterführender Link:

Die UN-Resolution zur Agenda 2030 in deutscher Sprache