Gegen die pestizide, herbizide, fungizide und kunstdüngizide Eintönigkeit

Beim gestrigen Spaziergang entlang der Bahnlinie ist es mir wieder ganz besonders aufgefallen. Die Eintönigkeit der mich umgebenden Felder. So weit das Auge reicht eine einzige Gras-Monokultur, die dann als Silage in Plastik eingewickelt und halb vergoren den Tieren verfüttert wird. Eine einzige Grasart, die anscheinend eigens dafür gezüchtet wurde. Wie öde. Eine Wüste für die meisten hier lebenden Insekten und auch Vögel. Denn das Gras wird vor der Blüte gemäht. Und mit Pestiziden behandelt. Und dann kommt die nächste Pflanze, vielleicht wieder Kartoffel, wie letztes Jahr. Auch wieder hektarweise. Die blüht dann wenigstens und bietet kurze Zeit für einige Tiere Nahrung, sofern diese nicht durch den Pestizideinsatz zugrunde gehen. Und diese gelangen dann gemeinsam mit den Rückständen des Kunstdüngers in den Boden und unser Grundwasser.

 

 

#handelnstattreden!

 

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Probleme der konventionellen Landwirtschaft

Mein gestriger Spaziergang zeigt alle Seiten der konventionellen Landwirtschaft. Die Landwirtschaft benötigt flächenmäßig den größten Teil unseres Gebietes, sichert unsere Ernährung, trägt zum Erhalt der Kulturlandschaft bei, schafft aber aufgrund ihrer Intensivierung innerhalb der letzten Jahrzehnte viele Umweltprobleme.

  • Verlust der Artenvelfalt
  • Boden verlieren an Fruchtbarkeit
  • Grundwasser wird mit Schwermetallen und mehr verunreinigt
  • Unwürdiger Umgang mit Tieren in der Massentierhaltung
  • Tierische Lebensmittel sind mit Antibiotika udgl versetzt
  • Pflanzliche Lebensmittel enthalten giftige Substanzen
  • Ressourcen- und Energieverbrauch steigt

 

Das große Bauernsterben

Die Industrialisierung der Landwirtschaft und die Monopolisiserung des Lebensmittelverkaufs hat auch dazu geführt, dass viele Bauern und Bäuerinnen nicht mehr von ihrer Arbeit leben können und aufgehört haben. Und denjenigen, die es anders machen wollen und alternative, ökologischere Wege einschlagen wollen, werden viele Hindernisse in den Weg gestellt.  Allein von 2020 auf 2021 haben österreichweit 45.000 (!) Betriebe geschlossen, das sind rund 123 pro Tag, und auch die Anzahl der Bio-Betriebe ging leicht zurück, wenn auch prozentuell gesehen sehr viel weniger.

 

GAP – die gemeinsame Agrarpolitik

Die EU-Agrarpolitik, die nach dem Krieg die Selbstversorgung der damals nur sechs Länder umfassenden Gemeinschaft erreichen wollte, und seit damals mehrmals überarbeitet wurde, bestimmt die Landwirtschaft in allen EU-Ländern maßgeblich. Sie ist der größte Budgetposten der EU mit 38% des Gesamtbudgets und 58 Milliarden Euro. Sie baut auf zwei Säulen auf, nämlich

  • Flächenprämien: Diese werden pro Hektar ausgezahlt. 80 Prozent der Flächenprämien fließen an 20 Prozent der landwirtschaftlichen Großbetriebe in der konventionellen Landwirtschaft
  • Entwicklung des ländlichen Raumes: Hierbei werden spezifische Maßnahmen für Bio-Landbau und für Natur- und Umweltschutz zusammengefasst

Die erste Säule ist die wesentlich wichtigere und erhält rund 75% der Gesamtmittel. Dadurch werden immer größere, industrialiertere und spezialisiertere Betriebe gefördert, die nur dank dieser Förderungen überlebensfähig sind. Aus unserer Sicht ist aber die zweite Säule die wirklich wichtige, die allerdings nur 25% der Mittel erhält.

Österreich ist europäischer Vorreiter im Bio-Anbau mit 25% Anteil, was aber immer noch einen Anteilvon 75% an konventionellem Anbau ergibt und damit alle einhergehenden Probleme. In Deutschland waren 2021 rund 14% aller Betriebe bio mit 10,9% der Anbauflächen.

https://news.pro.earth/2023/01/30/agrarwende-massive-kosteneinsparungen-durch-oeko-landwirtschaft/

 

Unser pro.earth.Fazit:Wir wissen gar nicht mehr, wie Felder früher ausgesehen haben, auch noch in den 60-er Jahren blühten die Felder blau, rot und rosa. Wir brauchen dringend wieder viel mehr Biodiversität bei den angebauten Pflanzen, keine Monokulturen, die sich über große Flächen ausbreiten, sondern wieder kleingliedrige vielfältige Anbaugebiete und Schutzinseln für die Wiedererlangung einer gesunden Artenvielfalt in und um unsere landwirtschaftlichen Anbaugebiete. Wir brauchen die Agrarwende!

Du kannst dies unterstützen, indem du bei unserer Gemeinde Challenge 2023 mitmachst und spezifisch Bio-Produkte aus DEINER Region saisonal einkaufst!!!

 

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